Es passiert schneller als man denkt: Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, und schon landet der falsche Kraftstoff im Tank. Was viele als harmlosen Fehler einschätzen, kann jedoch schwerwiegende Folgen für das Fahrzeug haben und zu erheblichen finanziellen Belastungen führen. Die Fehlbetankung ist ein klassisches Missgeschick im hektischen Alltag, das jedem passieren kann – vom Fahranfänger bis zum routinierten Autofahrer. Doch wie gravierend sind die Konsequenzen wirklich, und was kann man tun, wenn es bereits zu spät ist?
In Deutschland werden jährlich etwa 150.000 Fälle von Fehlbetankungen registriert, eine beeindruckende Zahl, die zeigt, dass dieses Problem keineswegs selten ist. Besonders häufig tritt der Fehler bei Fahrern auf, die zwischen verschiedenen Fahrzeugen wechseln oder im Ausland tanken, wo die Kennzeichnung an den Zapfsäulen anders sein kann. Der kleine Fehler hat oft große Konsequenzen – sowohl für den Motor als auch für den Geldbeutel.
Die finanziellen Folgen einer Fehlbetankung können erschreckend sein. Je nach Fahrzeugtyp und dem Grad des entstandenen Schadens können die Kosten von einigen hundert bis zu mehreren tausend Euro reichen. Während bei manchen Fahrzeugen ein einfaches Abpumpen des Tanks ausreicht, kann bei anderen ein kompletter Motorschaden die Folge sein – insbesondere wenn der Motor nach der Fehlbetankung noch längere Zeit betrieben wurde.
Dieser Artikel beleuchtet detailliert, welche Kosten bei einer Fehlbetankung entstehen können, wie Sie im Ernstfall richtig handeln, welche Versicherungsoptionen zur Verfügung stehen und wie Sie diesem kostspieligen Missgeschick von vornherein vorbeugen können. Denn eines ist sicher: Vorbeugung ist nicht nur besser, sondern auch deutlich günstiger als die Reparatur.
Die tatsächlichen Kosten einer Fehlbetankung im Detail
Die finanzielle Belastung bei einer Fehlbetankung kann erheblich variieren. Während in manchen Fällen ein paar hundert Euro für das Abpumpen des Tanks ausreichen, können die Kosten im schlimmsten Fall auf mehrere tausend Euro ansteigen. Der entscheidende Faktor ist dabei meist, ob der Motor nach der Fehlbetankung gestartet wurde oder nicht. Wurde der Fehler rechtzeitig bemerkt und das Fahrzeug nicht bewegt, beschränken sich die Kosten in der Regel auf das Abpumpen und Reinigen des Tanks.
Besonders teuer wird es, wenn Benzin in einen Dieselmotor gelangt und der Motor anschließend gestartet wird. In diesem Fall verursacht der Benzinkraftstoff mangelnde Schmierung im Einspritzsystem, was zu erheblichen Schäden an empfindlichen Komponenten wie der Hochdruckpumpe führen kann. Die Reparatur einer beschädigten Dieseleinspritzpumpe kann schnell mit 1.500 bis 2.000 Euro zu Buche schlagen. Bei umfangreicheren Motorschäden kann ein Komplettaustausch erforderlich werden, der je nach Fahrzeugmodell mit 5.000 bis 10.000 Euro kalkuliert werden muss.
Nicht zu vergessen sind die Nebenkosten einer Fehlbetankung. Dazu zählen der Abschleppdienst zur nächstgelegenen Werkstatt, der zwischen 120 und 300 Euro kosten kann, abhängig von der Entfernung. Auch die fachgerechte Entsorgung des kontaminierten Kraftstoffs schlägt mit etwa 250 Euro zu Buche. Falls das Fahrzeug für mehrere Tage in der Werkstatt bleiben muss, kommen häufig noch Kosten für einen Mietwagen oder alternative Transportmittel hinzu – ein weiterer finanzieller Posten, der schnell in die Hunderte gehen kann.
Überraschend für viele Betroffene ist zudem die Tatsache, dass die reguläre Kfz-Versicherung in den meisten Fällen nicht für die Kosten aufkommt. Weder die Haftpflicht- noch die Teil- oder Vollkaskoversicherung übernimmt in der Regel Schäden durch Fehlbetankungen, da diese als selbstverschuldete Betriebsschäden klassifiziert werden. Diese bittere Erkenntnis kommt für viele Fahrzeughalter erst im Schadensfall – ein weiterer Grund, warum Prävention so wichtig ist.
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Unterschiedliche Szenarien und deren Folgen für den Motor
Die Auswirkungen einer Fehlbetankung hängen stark davon ab, welcher falsche Kraftstoff getankt wurde und um welchen Motortyp es sich handelt. Nicht jede Fehlbetankung ist gleich schwerwiegend, und die möglichen Szenarien führen zu unterschiedlichen technischen Problemen und Kostenfolgen.
Die häufigste Form der Fehlbetankung ist das Tanken von Benzin in einen Dieselmotor. Dies ist besonders problematisch, da die Diesel-Einspritzdüsen und die Hochdruckpumpe auf die Schmiereigenschaften des Dieselkraftstoffs angewiesen sind. Benzin hingegen besitzt diese schmierende Eigenschaft nicht und führt zu erhöhter Reibung und potenziellem Verschleiß der Metallteile im Einspritzsystem. Zudem kann Benzin die Dichtungen in einem Dieselsystem beschädigen, was zu Leckagen und weiteren Komplikationen führen kann. Wird der Motor gestartet, besteht die Gefahr, dass das Gemisch durch die Leitungen zirkuliert und die Schäden sich auf das gesamte System ausweiten.
Weniger kritisch, aber dennoch schädlich ist das Tanken von Diesel in einen Benzinmotor. In diesem Fall verhindert oft schon der größere Durchmesser der Dieselzapfpistole, dass sie in den Einfüllstutzen eines Benziners passt – ein einfacher, aber effektiver Schutzmechanismus. Gelangt dennoch Diesel in einen Benzinmotor, wird dieser in der Regel nicht anspringen oder nach kurzer Zeit ausgehen, da Diesel eine höhere Zündtemperatur als Benzin benötigt. Das vermindert zwar das Risiko schwerer Motorschäden, doch auch hier ist eine gründliche Reinigung des gesamten Kraftstoffsystems notwendig.
Ein besonderes Risiko besteht bei modernen Fahrzeugen mit komplexen Kraftstoffsystemen und empfindlicher Elektronik. Bei diesen Fahrzeugen können selbst kleine Mengen des falschen Kraftstoffs erhebliche Schäden verursachen. Besonders Fahrzeuge mit Direkteinspritzung oder Turboaufladung reagieren empfindlich auf Kraftstoffverunreinigungen. Die Sensorik in diesen Systemen kann durch die falschen Kraftstoffeigenschaften irritiert werden, wodurch es zu Fehlermeldungen und eingeschränkter Motorleistung kommt.
Die langfristigen Folgen einer nicht ordnungsgemäß behobenen Fehlbetankung können sich erst nach Wochen oder Monaten bemerkbar machen. Hierzu zählen erhöhter Verschleiß, schlechtere Motorleistung, erhöhter Kraftstoffverbrauch und im schlimmsten Fall schwerwiegende Motorschäden bis hin zum kompletten Versagen des Motors. Aus diesem Grund ist es essenziell, auch bei einer vermuteten kleinen Menge falschen Kraftstoffs im Tank professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und das System gründlich reinigen zu lassen.
Sofortmaßnahmen bei einer Fehlbetankung
Die ersten Minuten nach einer Fehlbetankung sind entscheidend für das Ausmaß des potenziellen Schadens. Das wichtigste Prinzip lautet: Ruhe bewahren und vor allem den Motor nicht starten! Sobald Sie bemerken, dass Sie den falschen Kraftstoff getankt haben, sollten Sie den Zündschlüssel im Schloss lassen oder, bei Fahrzeugen mit Start-Stopp-Knopf, keine Zündung aktivieren. Jede Umdrehung des Motors mit falschem Kraftstoff kann zu zusätzlichen Schäden führen.
Informieren Sie sofort das Tankstellenpersonal über den Vorfall. In vielen Fällen können die Mitarbeiter aufgrund ihrer Erfahrung wertvolle erste Hilfe leisten und wissen, welche lokalen Pannendienste oder Abschleppunternehmen schnell verfügbar sind. Wenn Sie Mitglied bei einem Automobilclub wie dem ADAC sind, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, den 24-Stunden-Notdienst zu kontaktieren. Die meisten Automobilclubs bieten spezielle Hilfe bei Fehlbetankungen an und können eine fachgerechte Abwicklung des Falls gewährleisten.
Steht das Fahrzeug an einer gefährlichen Stelle, etwa direkt an der Zapfsäule, sollten Sie es – falls noch nicht gestartet wurde – vorsichtig von Hand aus dem Gefahrenbereich schieben. Ist dies nicht möglich, stellen Sie Warndreiecke auf und machen Sie andere Verkehrsteilnehmer auf die Situation aufmerksam. Auf keinen Fall sollten Sie versuchen, den falschen Kraftstoff selbst abzulassen, da dies nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern auch umweltgefährdend und in den meisten Fällen illegal ist.
Während Sie auf professionelle Hilfe warten, sollten Sie bereits eine Werkstatt kontaktieren, die sich mit dem Thema Fehlbetankung auskennt. Nicht jede Werkstatt verfügt über die notwendige Ausrüstung, um einen Tank professionell zu reinigen und das Kraftstoffsystem zu spülen. Fragen Sie gezielt nach Erfahrungen mit Ihrem spezifischen Fahrzeugmodell und der Art der Fehlbetankung. Eine spezialisierte Werkstatt kann oft schneller handeln und verfügt über die nötigen Kenntnisse, um weitere Komplikationen zu vermeiden.
Die Rolle der Versicherung und spezielle Zusatzoptionen
Die bittere Wahrheit für viele Autofahrer ist: Die standardmäßige Kfz-Versicherung deckt in der Regel keine Schäden ab, die durch eine Fehlbetankung entstehen. Weder die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung noch die freiwillige Teil- oder Vollkaskoversicherung greifen bei diesem selbstverschuldeten Betriebsschaden. Die Logik der Versicherungen ist nachvollziehbar – wer für den Unterhalt eines Fahrzeugs verantwortlich ist, muss auch für die korrekte Betankung sorgen.
Dennoch gibt es am Versicherungsmarkt mittlerweile spezielle Zusatzbausteine, die explizit Schutz bei Fehlbetankungen bieten. Solche Ergänzungen zur Kaskoversicherung sind besonders für Fahrer mehrerer unterschiedlicher Fahrzeuge oder für Menschen, die häufig Mietwagen nutzen, eine Überlegung wert. Die Kosten für diese Zusatzoptionen variieren je nach Anbieter und Umfang der Deckung, liegen aber typischerweise zwischen 10 und 30 Euro jährlich – eine vergleichsweise geringe Investition angesichts der potenziellen Schadenshöhe.
Spezielle Anbieter wie verias24 haben sich auf solche Nischenprodukte spezialisiert und bieten umfassenden Schutz bei Fehlbetankungen an. Bei der Auswahl einer solchen Zusatzversicherung sollten Sie genau prüfen, welche Leistungen tatsächlich inbegriffen sind. Deckt die Versicherung nur das Abpumpen und Reinigen des Tanks ab, oder werden auch Folgeschäden am Motor übernommen? Gibt es eine Selbstbeteiligung, und wenn ja, in welcher Höhe? Werden auch die Kosten für einen Abschleppdienst und einen eventuellen Mietwagen während der Reparaturzeit übernommen?
Bei Mietfahrzeugen ist besondere Vorsicht geboten. Die meisten Mietwagenunternehmen bieten in ihren Standardversicherungspaketen keinen Schutz bei Fehlbetankungen an. Stattdessen können hohe Zusatzkosten auf den Mieter zukommen, die teilweise den Wert des Fahrzeugs erreichen können, wenn schwerwiegende Motorschäden entstanden sind. Einige Premiumkreditkarten mit integrierten Reiseversicherungen bieten Schutz für solche Fälle – ein Detail, das vor allem für Geschäftsreisende und Vielfahrer relevant sein kann.
Aus versicherungstechnischer Sicht ist es zudem wichtig, den Vorfall korrekt zu dokumentieren. Fertigen Sie Fotos vom Fahrzeug und der Zapfsäule an, bewahren Sie den Tankbeleg auf und lassen Sie sich vom Pannendienst oder der Werkstatt eine detaillierte Beschreibung des Schadens und der durchgeführten Maßnahmen geben. Diese Dokumente können im Fall einer Versicherungsleistung oder bei späteren Streitigkeiten über die Schadensursache von unschätzbarem Wert sein.
Prävention: Wie Sie eine kostspielige Fehlbetankung vermeiden
Die beste Strategie gegen die finanziellen Folgen einer Fehlbetankung ist natürlich, sie erst gar nicht entstehen zu lassen. Mit einigen einfachen Vorsichtsmaßnahmen und einer gesunden Portion Aufmerksamkeit lässt sich das Risiko erheblich reduzieren. Schaffen Sie sich zunächst eine Routine beim Tankvorgang an. Nehmen Sie sich bewusst Zeit und vermeiden Sie Ablenkungen wie Telefonanrufe oder intensive Gespräche während des Tankens.
Die wichtigste Präventionsmaßnahme ist das bewusste Prüfen der Zapfsäulenbeschriftung vor jedem Tankvorgang. Die Kraftstoffarten sind in Deutschland klar gekennzeichnet: Diesel wird durch schwarze Schrift auf gelbem Grund dargestellt, während Benzin (Super, Super Plus) durch weiße Schrift auf blauem oder rotem Grund kenntlich gemacht wird. Zusätzlich haben viele neuere Fahrzeuge einen Aufkleber an der Innenseite der Tankklappe, der den korrekten Kraftstofftyp angibt. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, diesen kurz zu überprüfen, bevor Sie zur Zapfpistole greifen.
Bei Mietfahrzeugen oder neuen Firmenfahrzeugen sollten Sie besonders aufmerksam sein. Lesen Sie vor der ersten Fahrt im Handbuch nach, welcher Kraftstoff verwendet werden muss, oder fragen Sie direkt beim Verleiher nach. Besonders bei Auslandsreisen ist erhöhte Vorsicht geboten, da die Kennzeichnungen an Tankstellen sich von Land zu Land unterscheiden können. In Italien wird Diesel beispielsweise als „Gasolio“ bezeichnet, in Frankreich als „Gazole“ – Bezeichnungen, die für deutsche Autofahrer nicht sofort als Diesel erkennbar sind.
Für Menschen, die zwischen verschiedenen Fahrzeugen wechseln oder ein erhöhtes Risiko für Fehlbetankungen haben, gibt es mittlerweile auch technische Hilfsmittel. Sogenannte Fehlbetankungsschutz-Systeme können nachgerüstet werden und verhindern physisch, dass der falsche Zapfhahn in den Tank eingeführt werden kann. Diese Systeme kosten zwischen 20 und 50 Euro und können bei regelmäßiger Nutzung verschiedener Fahrzeuge eine sinnvolle Investition sein.
FAQ: Die häufigsten Fragen zur Fehlbetankung
Kann ich nach einer Fehlbetankung noch eine kurze Strecke fahren, um zur Werkstatt zu gelangen?
Nein, unter keinen Umständen sollten Sie den Motor starten oder weiterfahren. Jeder Meter, den Sie mit dem falschen Kraftstoff zurücklegen, kann den Schaden erheblich vergrößern und die Reparaturkosten in die Höhe treiben. Kontaktieren Sie stattdessen sofort einen Pannendienst oder ein Abschleppunternehmen.
Wie erkenne ich, dass ich falsch getankt habe, wenn ich es nicht sofort bemerke?
Wenn Sie mit Benzin statt Diesel unterwegs sind, werden Sie wahrscheinlich ungewöhnliche Motorgeräusche wahrnehmen, der Motor kann stottern, ruckeln oder plötzlich an Leistung verlieren. Bei Diesel im Benziner springt der Motor möglicherweise gar nicht erst an oder geht nach kurzer Zeit aus. Es kann auch zu starker Rauchentwicklung kommen. In beiden Fällen sollten Sie sofort anhalten und den Motor ausschalten.
Reicht es aus, einfach den richtigen Kraftstoff nachzutanken und weiterzufahren?
Nein, das Nachfüllen des richtigen Kraftstoffs löst das Problem nicht und kann die Situation sogar verschlimmern. Der falsche Kraftstoff muss vollständig aus dem System entfernt werden, und das gesamte Kraftstoffsystem muss professionell gereinigt werden, um Folgeschäden zu vermeiden. Dies ist eine Aufgabe für Fachleute mit entsprechender Ausrüstung.